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Pressemitteilung vom Passauer Klimacamp am 6. Mai 2021

Passauer Klimacamp baut neues Baumhaus – Forderungen sollen umgesetzt werden

Das Aktionsbündnis des Baumhausklimacamp baut am morgigen Freitag ein neues Baumhaus neben dem Waisenhaus am Inn. Die Klimagerechtigkeitsaktivist*innen wollen solange protestieren, bis die Forderungen an die Stadt und den Landkreis umgesetzt werden.

Nachdem sich die Stadt am Mittwoch über die Sicherheit der Versammlung auf zwei Bäumen an der Ortspitze besorgt gezeigt hatte, baten sie die Aktivist*innen auf einen anderen Baum umzuziehen. 

„Uns verwunderte, dass die Stadt den rechtswidrigen SEK-Einsatz am Montag damit begründete, dass es sich bei dem Baum um ein Naturdenkmal handele, aber kein Problem damit hat, andere Bäume für Schnapsideen zu fällen, etwa für eine Hochwasserschutzmauer oder ein Gewerbegebiet im Jägerholz“, erklärt Juliane Diehl (20). „Dabei wollen wir gerade diese Denkmäler und das Klima schützen.“

Statt mit der Stadt über den Versammlungsort zu diskutieren, bevorzugen die Klimaschützer*innen nun, über Klimaschutz zu sprechen. Dazu soll es in den kommenden Tagen öffentliche Gespräche geben.

„Das Klimacamp soll ein Anlaufpunkt für Klimaschutz in Passau sein, denn das Rathaus und das Landratsamt sind es bisher leider nicht. Alle Lokalpolitiker*innen sind herzlich willkommen, vorbeizukommen und mit uns über unsere Forderungen zu sprechen“, erklärt Mirjam Herrmann (23).

In den kommenden Tagen soll es ein Programm mit verschiedenen Terminen zum Klimaschutz geben, darunter Workshops rund um Klimaaktivismus, um mehr Bürger*innen zu ermächtigen, selbst direkten Widerstand gegen die Klimazerstörungspläne von Stadt und Landkreis leisten zu können, und öffentliche Diskussionen mit Bürger*innen über die Forderungen. Genauere Details dazu will das Bündnis am Freitag veröffentlichen.

„Wir haben einen langen Atem; das haben wir in den letzten Tagen bewiesen. Unser Einsatz für eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen geht länger als nur eine Woche. Weder der Landrat noch der Bürgermeister können unseren Protest aussitzen. Wir lassen uns von ihnen nicht einen unbewohnbaren Planeten aufzwingen. Wir setzen uns für unsere Grundrechte ein“, erklärt Kim Schulz (24).

Dabei freuen sich die Aktivist*innen, dass sie bisher so viel Unterstützung für ihre Forderungen und die Aktion bekommen haben. 

„Wir sind von der Solidarität der Passauer*innen überwältigt. Viele hatten nicht erwartet, dass die Stadt so heftig gegen Klimaaktivist*innen vorgeht. Stattdessen wünschen sie sich endlich konsequenten Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und eine Mobilitätswende mit weniger Autoverkehr“, so Schulz.

Forderungen

  1. Klimaschutz sofort!
  2. Nordtangente verhindern!
  3. Mobilitätswende für eine lebenswerte Stadt!
  4. Wald statt Asphalt!
  5. Klimagerechtigkeit! Details: passau.klimacamp.eu

Videostatements aus den beiden Baumhäusern

zur freien Verwendung: Video 1, Video 2

Fotos zur freien Verwendung

Sind auf passau.klimacamp.eu zu finden. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert.

Ort

Die zwei neuen Baumhausklimacamps stehen auf der Ortsspitze (48°34‘25.4“N 13°28‘32.7“E).

Über das Baumhausklimacamp

Das Klimacamp wird von Aktivist*innen diverser Klimagerechtigkeitsbewegungen gemeinschaftlich organisiert. Es befindet sich an der Ortsspitze, Koordinaten 48°34‘25.4“N 13°28‘32.7“E. Die beiden Baumhäuser sind Tag und Nacht besetzt.

Das Klimacamp sieht sich als Teil einer größeren Gemeinschaft von Menschen, die bundesweit Baumbesetzungen und andere Klimacamps ins Leben gerufen haben. Es steht im engen Austausch mit dem Baumhausklimacamp in Ravensburg, das mit SEK-Einsatz geräumt wurde, dann aber neu entstand.

Adressat des Protests sind nie Einzelpersonen, sondern die Politik, die Aktivist*innen durch komplettes Versagen in der Klimapolitik zu solch drastischen Schritten zwingt. Das Baumhausklimacamp dient nicht in erster Linie dazu, nur auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, sondern um wirksame und sozial gerechte Klimaschutzmaßnahmen einzufordern. Weitere Details: passau.klimacamp.eu.