Pressemitteilung des Passauer Klimacamps am 12. Mai 2021
Klimacamp im Dialog
KlimaschützerInnen tauschen sich mit BürgerInnen und PolitikerInnen aus
Die Klimaaktivistinnen des Klimacamps Passau haben die Initiative ergriffen und sich mit sowohl Bürgerinnen als auch Lokalpolitiker*innen über ihre Forderungen ausgetauscht.
Am Montag hatten sie dazu zuerst die Bürger*innen und insbesondere auch Bürgerinitiativen zu einem offenen Forum für alle eingeladen. Zugegen waren unter anderem die BI Natur ja - Nordtangente nein, die BI L(i)ebenswerte Innstadt und die IG Verkehr in Passau (ViP).
„Im Kern waren sich eigentlich alle einig: Das Hauptproblem sind die Unmengen an Autos in Passau!“, erläutert Aktivistin Juliane Diehl (20). Über die konkrete Lösungsvorschläge gab es einen regen Austausch. Die prominentesten Ansätze waren der Ausbau, die bessere Taktung und die Subventionierung des regionalen ÖPNV - sowohl der Bus- als auch der Schienenverkehr -, die Förderung der Fahrradinfrastrukur und die Begrenzung des innerstädtischen Parkraums. „All diese Maßnahmen würden nicht nur unmittelbar die Lebensqualität tausender Passauer*innen verbessern, sondern auch die Emissionen in der Region senken. Ein Passau mit viel weniger Autos ist viel lebenswerter“ erklärt Tom Schreiber (28). „Auch die Solidaritäts-Liste, über die nun alle Unternehmen, Organisationen und Initiativen die Forderungen des Klimacamps offiziell unterstützen können, wurde mit Wohlwollen aufgenommen.
Ähnliche Eintracht bei den nötigen Klimaschutzmaßnahmen zeigte sich bei der Debatte mit den Lokalpolitiker*innen: Da sich die Fraktionen, die die Baumbesetzung in der Vergangenheit kritisiert bis kriminalisiert hatten, allesamt nicht an der Debatte beteiligten und auch Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Landrat Raimund Kneidinger nicht erschienen, war die Rückmeldung zur Baumbesetzung und ihren Forderungen durchweg positiv.
Auch konnten die Klimacamperinnen noch zwei Ankündigungen machen. Erstens haben sie das Baumhausklimacamp in Absprache mit dem Ordnungsamt um eine Woche (bis zum 18.5.) verlängert. Da am selben Tag (Dienstag 18.5.) das nächste Dialogforum zur Nordtangente stattfindet, möchten die Aktivistinnen diesem eine Aktionswoche widmen. „Wir wollen eine Woche lang immer wieder Aktionen machen, die die Nordtangente und die ganze Thematik der Intransparenz des Dialogforums problematisieren und anprangern – damit die Stadt und der Landkreis ihren Einfluss nutzen, den ganzen Prozess endlich demokratisch und tatsächlich dialoghaft zu gestalten“, führt Sam Bosch (18) aus. „Wir setzen uns für eine klimafreundliche Mobilität für alle ein, statt immer mehr Autoverkehr, der die Luft und Lebensqualität der Menschen vor Ort zerstört. Das Geld dafür ist ja offensichtlich da, nur wird es in absurde Straßenprojekte investiert.“
KONTAKT
Ingo Blechschmidt (+49 176 95110311) stellt gerne den Kontakt zu den beiden Baumhäusern her.
Informationen
Hier geht‘s zur Aufzeichnung der Politiker:innendiskussion am 11.5.2021
FORDERUNGEN
- Klimaschutz sofort!
- Nordtangente verhindern!
- Mobilitätswende für eine lebenswerte Stadt!
- Wald statt Asphalt!
- Klimagerechtigkeit! Details: passau.klimacamp.eu
FOTOS ZUR FREIEN VERFÜGUNG
Sind auf passau.klimacamp.eu zu finden. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert.
ÜBER DAS BAUMHAUSKLIMACAMP
Das Klimacamp wird von Aktivist*innen diverser Klimagerechtigkeitsbewegungen gemeinschaftlich organisiert. Das Klimacamp sieht sich als Teil einer größeren Gemeinschaft von Menschen, die bundesweit Baumbesetzungen und andere Klimacamps ins Leben gerufen haben. Es steht im engen Austausch mit dem Baumhausklimacamp in Ravensburg, das mit SEK-Einsatz geräumt wurde, dann aber neu entstand.
Adressat des Protests sind nie Einzelpersonen, sondern die Politik, die Aktivist*innen durch komplettes Versagen in der Klimapolitik zu solch drastischen Schritten zwingt. Das Baumhausklimacamp dient nicht in erster Linie dazu, nur auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, sondern um wirksame und sozial gerechte Klimaschutzmaßnahmen einzufordern. Weitere Details: passau.klimacamp.eu.